Allergiediagnostik

Das Wichtigste ist IHR persönliches Empfinden!
Oft ist es schwer zu unterscheiden, ob es eine Allergie oder eine
Intoleranz / Unverträglichkeit ist.
Die subjektiven Erscheinungen sind häufig gleich bzw. ähnlich.

Allergie

Bei Allergien ist das Immunsystem betroffen und reagiert auf einen vermeintlich schädlichen Eindringling, ein  Allergen. Es bildet Antikörper, so genannte Immunglobuline,  die sich mit dem Allergen verbinden. Dabei kann sich ein sehr buntes Bild an Symptomen zeigen. Erbrechen, Durchfälle, Schwellungen im Mundraum, Heuschnupfensymptome, Bindehautentzündung, Asthma, Neurodermitis, Ekzeme, Juckreiz oder ein anaphylaktischer Schock gehören dazu.

Es kann also zu lebensgefährlichen Reaktionen kommen!

Nahrungsmittelallergien können sich aber, weil man die Lebensmittel gewissermaßen chronisch zu sich nimmt, auch wesentlich unspezifischer zeigen, wie zum Beispiel durch Magenbeschwerden, Kreislaufbeschwerden, Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, Migräne, chronische Müdigkeit oder gehäufte Infekte.

Bei einer Allergie ist es übrigens gleichgültig, ob der Körper mit einer großen oder recht geringen Menge in Kontakt kommt. Der Betroffene reagiert immer.
Eine Nahrungsmittelallergie darf nicht mit einer Unverträglichkeit (Intoleranz) von bestimmten Lebensmitteln verwechselt werden.

Bei beiden Formen kommt es zu einer Reaktion des Körpers auf ein Nahrungsmittel oder auf einen Bestandteil davon. Jeder Mensch kann zu jeder Zeit eine Lebensmittelunverträglichkeit oder eine Allergie gegen ein Nahrungsmittel oder eine Substanz davon, entwickeln.

Der große Allergie-Irrtum

Intoleranz

Nahrungsmittelunverträglichkeit (Intoleranz)

Bei der Nahrungsmittel-Unverträglichkeit hat der Körper die Fähigkeit verloren - oder gar nie besessen - einen bestimmten Stoff zu verdauen. Obwohl im allgemeinen Sprachgebrauch oft die Bezeichnung „Lebensmittelallergie“ verwendet wird, handelt es sich nicht um eine richtige allergische Reaktion.

Der Körper bildet keine Abwehrstoffe. Die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit  wird auch manchmal als „Pseudoallergie“ bezeichnet. Bereits kleine Mengen des unverträglichen Nahrungsmittels können Beschwerden auslösen. Meist sind diese auf den Magen-Darm-Bereich beschränkt. Es kann aber auch zu allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit oder Schmerzen in der Körperperipherie kommen.

Der Körper reagiert häufig sehr unterschiedlich.

Beispiel:

Bei einer Fruktose-Intoleranz sind Äpfel, Birnen, Kirschen, Melonen oder Trauben meist tabu. Bananen oder Rhabarber werden dagegen oft problemlos vertragen.

Auf Eis, Limonaden und viele industriell hergestellte und gesüßte Lebensmittel müssen Sie meist verzichten. Als Süßungsmittel eignet sich für Sie Traubenzucker (Glukose), weil er die Aufnahme von Fruktose im Körper fördert.

Intoleranz = krank?

Nahrungsmittel-Intoleranz ist keine Krankheit an sich. Jedoch ist der Betroffene in der Lebensqualität eingeschränkt und gerade wenn die Unverträglichkeit noch nicht erkannt wurde, machen die ständigen Magen-Darm-Probleme schlapp und depressiv. Zudem kann die dauergereizte Darmschleimhaut Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente nicht im ausreichenden Ausmaß aufnehmen, so dass das Immunsystem geschwächt und anfälliger für Infektionen ist.

Weitere Folgeerkrankungen sind vorprogrammiert.

Kreuzallergie

Oft reagiert der Körper nicht nur auf ein Allergen. Die Ursache sind meist sogenannte Kreuzreaktionen, d.h. der Körper ist z.B. auf bestimmte Pollen allergisch, reagiert aber – aufgrund ihrer ähnlichen chemischen Strukturen - auch auf Nüsse. Hier spricht man von einer Kreuzallergie.

In der ganzheitlichen Medizin ist eigentlich gar nicht so sehr von Belang worauf der Patient allergisch oder mit Unverträglichkeit reagiert, sondern es steht immer die Frage:
WAS ist aus dem Gleichgewicht geraten...warum reagiert der Körper entsprechend?!

Allergie-Bluttest

Auf Wunsch führe ich folgende Bluttests durch:

Screening IgG (jeweils 19 Einzelallergene + 1 Mix)

G1 Getreide, Milch, tgl. Bedarf
(verschiedene Mehle, Ei, Käse, Samen, Hefe, Kaffee, Kakao u. ä. + Nahrungsmittel Mix Fleisch)

G2 Obst und Gemüse
(Blumenkohl, Paprika, Erdbeeren, Weintrauben etc. + Nahrungsmittel Mix Fleisch)

G3 Exotisch
(Dorsch, Krabbe, Thunfisch, Curry, Pfeffer, Ei, Milch, Nüsse, Banane, Schokolade + Nahrungsmittel Mix Fleisch)

Weitere Allergene auf Anfrage

Screening IgE "First Look" (65 Allergene im Mix)

  • Inhalationsmix
  • Bäume Mix (verschiedene)
  • Gräser Mix (verschiedene)
  • Kräuter Mix
  • Nahrungsmittel Mix (verschiedene)
  • Milben Mix
  • Tierallergen Mix (verschiedene)
  • Schimmelpilz Mix

Einzelallergene

  • Persönliche Auswahl

IgE – Immunglobuline E

Immunglobuline E sind Eiweiße, die körperfremde Stoffe abwehren
Sie werden auch „IgE-Antikörper“ genannt und gehören zur großen Familie der Immunglobuline. IgE spielen bei der Entwicklung von Allergien eine bedeutende Rolle
Immunglobulin E wird in Plasmazellen gebildet – das sind ebenfalls spezielle weiße Blutkörperchen.
Viele IgE-Moleküle verbinden sich mit Mastzellen und verbleiben auf deren Oberfläche.
Sobald sich Fremdstoffe im Blut befinden, verbinden sich die IgE mit diesen sogenannten Antigenen und bewirken dadurch, dass die Mastzellen Abwehrstoffe wie Histamin freisetzen. Die Antigen-Antikörper-Verbindung löst weitere Abwehrvorgänge aus.
Sind IgE gegen eigentlich harmlose Antigene wie Blütenpollen gerichtet, kann die Wechselwirkung mit den Mastzellen eine allergische Reaktion – zum Beispiel Heuschnupfen – auslösen. Immunglobuline E sind außerdem an der Abwehr von Parasiten beteiligt.

Im Vergleich zu den anderen Immunglobulinen (zum Beispiel den Immunglobulinen A, G oder M) kommt IgE nur in sehr geringer Konzentration im Blut vor.

Lediglich 0,1 Prozent der Immunglobuline im Blut sind IgE. Dennoch können sie dem Organismus große Probleme bereiten, nämlich in Form von Allergien. Wird der Körper bei einer schweren allergischen Reaktion mit Histamin überschwemmt, droht schlimmstenfalls sogar ein gefährlicher allergischer Schock.

Wann steigt der Wert?

Die IgE-Konzentration steigt oft bei atopischen Erkrankungen an – einer erblich bedingten Neigung zu allergischen Reaktionen der Haut und Schleimhäute (zum Beispiel bei Allergien wie Heuschnupfen und Ekzemen). Eine atopische Erkrankung kann jedoch auch bei normalen IgE-Gesamtwerten vorliegen.

Einzelne Allergene, beispielsweise aus Hausstaub oder Blütenpollen, bewirken eine Vermehrung jeweils passender Immunglobuline E im Blut. Daher kann die Erhöhung einzelner IgE auf spezielle allergische Reaktionen hinweisen. Für diese IgE- Bestimmung entnimmt der Arzt dem Patienten etwas Blut. Die Untersuchung auf spezifische IgE kann dem Arzt im Zusammenhang mit den übrigen Befunden wertvolle Informationen liefern.

Die IgE-Werte sind auch bei einem Parasitenbefall des Organismus erhöht. Sehr selten ist eine bösartige Erkrankung, das IgE-Plasmozytom, die Ursache für hohe IgE-Werte. Hierbei werden vermehrt Plasmazellen gebildet, die Immunglobuline E produzieren.

IgG - Immunglobuline G

Die Abklärung immunologisch vermittelter Nahrungsmittelallergien durch IgG- und/oder IgG4-Tests wurde in den letzten Jahren kontrovers diskutiert.
Kritiker der Bestimmung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten vom Typ IgG-/IgG4 sehen im Auftreten von nahrungsspezifischen IgG-/IgG4-Antikörpern eine physiologische Auseinandersetzung des Immunsystems gegenüber Nahrungsmittelantigenen.
Als Argument wird aufgeführt, dass auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen die nahrungsmittelspezifischen IgG-/IgG4-Antikörper ein physiologisches Epiphänomen darstellen.

Auch wenn an der Bedeutung nahrungsmittelspezifischer IgG-/IgG4-Antikörper noch Zweifel bestehen, kann zumindest ein orientierender Test immer dann in Erwägung gezogen werden, wenn der Patient Beschwerden hat, die trotz negativer klassischer IgE-Nahrungsmittelallergie-Tests an eine Unverträglichkeitsreaktion denken lassen. Differentialdiagnostische Überlegungen sollten auch den Ausschluss einer Kohlenhydratintoleranz (Laktose, Fruktose und Sorbit) und einer pseudoallergischen Reaktion gegenüber Nahrungsmittelzusatzstoffen und die sehr häufige Histaminintoleranz umfassen.

Die Untersuchung von IgG/IgG4-Antikörpern entspricht nicht dem klassischen Allergietest, bei dem ausschließlich Antikörper der Klasse IgE untersucht werden. Die IgE-vermittelten Reaktionen vom sog. Sofort-Typ führen in der Regel zu Beschwerden, die in engem zeitlichem Zusammenhang mit dem Antigenkontakt auftreten

EIGENSCHAFTEN DER IgG-ANTIKÖRPER

Während die IgE-Produktion auch bei relativ seltenem Kontakt mit sehr geringen Allergenmengen initiiert wird, zieht ein intensiver Allergenkontakt eine spezifische IgG-Bildung nach sich.

IgG-Antikörper der Subklassen 1-3 sind bivalent und können somit zwei Antigene gleichzeitig binden, wodurch Vernetzungen zwischen einer Vielzahl von Antigenen entstehen (Immunkomplexbildung).

Sinnvolle Untersuchung könnte sein bei:

  • Beschwerden im Abdominalbereich,
  • Schmerzen,
  • Missempfindungen,
  • Völlegefühl,
  • Flatulenz,
  • rezidivierende Diarrhöen,
  • Muskel- und Gelenkschmerzen,
  • Kopfschmerzen/Migräne,
  • Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern